Jamal Braun: Diese entsetzliche Lücke!

Werther lebt im Jetzt und Heute. Er ist verliebt, doch er sagt es ihr nicht. Sie bestimmt seine Gedanken und seine Gefühle. Doch diese drückt er nicht, wie 1774 in Briefen an seinen Freund Wilhelm aus, sondern in selbst geschriebenen und produzierten Rap-Tracks, die er live vor Publikum performt und zwischen den Songs von seiner innigen Liebe zu Lotte, seiner Eifersucht gegenüber ihrem Verlobten Albert, bis hin zu seinem Selbstmord erzählt.

In dieser „Konzert-Perfomance“ verschwimmen die Grenzen zwischen Monolog-Drama und HipHop-Konzert. Die Frage, ob hier wirklich ein Rapper seine Songs performt, oder ein Schauspieler die Rolle des Werther spielt, bleibt ungeklärt. Alle Songs sind von Schauspieler, Rapper und Regisseur Jamal Braun selbst geschrieben und produziert.

Jamal Braun, geboren 1994 in München, absolvierte seine Ausbildung an der Theaterschule Yorick. Außerdem lernte er bis 2021 Maskenspiel und Commedia dell’arte beim katalanischen Commedia-Meister Jaume Villalba.
Als Schauspieler ist er vor allem in den verschiedensten Bereichen des breiten Theaterspektrums der freien Szene tätig: Körper- und Erzähltheater, Commedia dell’arte, sowie Straßen- und Maskentheater und Performance. So spielte er u.a. schon beim Freien Theater München(FTM) unter der Leitung von Kurt Bildstein, ist seit 2019 Mitlgied der multilingualen Commedia dell’arte-Gruppe I Piselli und seit 2021 Teil des Theaterkollektivs Theater iim Zwielicht, wo er in „Jekyll und Hyde“ die Titelrolle spielte. Doch auch in Film und Fernsehen ist er zu sehen, unter anderem in der Comedy-Serie „jerks.“ oder dem TV-Magazin „Aktenzeichen XY…ungelöst.“
Außerdem gibt er Workshops in Bühnenkampf, Maskenspiel und Commedia dell’arte und rappt seit 2020 unter dem Pseudonym Qui-Gon Jam, als welcher er die EPs „Grautöne“(2020) und „Jameur“(2022) auf Soundcloud veröffentlichte.