Liebe Künstlerinnen und Künstler der Stadt München!
Habe die Ehre!

Mein Name ist Christiane Huber und ich schreibe Euch, da ich für das Festival RODEO an einem Format arbeite, in dem Positionen von Künstlerinnen und Künstlern der Freien Szene zu ihrem Schaffens- und Kunstverständnis verlautbart werden.

Der Impuls für diese Aktion kommt aus Gesprächen mit Sarah Israel und Simone Egger. In der gemeinsamen Diskussion haben wir festgestellt, dass es – neben den Forderungen an die Politik durch Zusammenschlüsse wie Monokultur oder das Netzwerk Freie Szene – gegenwärtig kaum öffentliche Äußerungen zum „state of the art“ aus der Perspektive von Künstlerinnen und Künstler gibt. Die Präambel zur Förderung von Kunst/Freie Szene im Bereich Tanz, Theater, Performance, die die Stadt München zuletzt aufgelegt hat, befasst sich vor allem mit der Form und lässt offen, was Kunst, die von freischaffenden Künstlerinnen und Künstler gemacht wird, sein kann, soll, ist…

Um die inhaltlichen Positionen der Künstlerinnen und Künstler vielstimmig in die Debatte einzubringen und angesichts von zahlreichen Diskussionen, die vor allem bei den Mitteln ansetzen,  würde ich mich freuen, wenn Ihr einen ca. 1000 Zeichen (mit Leerzeichen) langen Text verfasst und mir schickt. Es soll darum gehen, was für Euch gegenwärtig „state of the art“ ist: Was eben Kunst kann, was sie nicht kann, weil sie gar nichts können muss, was sie bewirkt (oder auch nicht), was sie sucht, was sie braucht, was sie nicht braucht…

Einen Standpunkt, Euren Standpunkt. Eure Utopie.
Ein Manifest – eine Mini-Manifest, ein Gschroa = einen Ausruf.

Bitte schreibt mir bis zum 31.08.2018 unter manifeste2018@hotmail.com schreibt bitte auch an diese Mail, wenn ihr Fragen habt.

Vielen Dank und Servus,

Christiane Huber

 

Es ist sicher das törichtste und unzulänglichste Unternehmen, Dinge über Kunst in Worte oder Schrift fassen zu wollen, denn ob man will oder nicht, spricht jeder doch nur pro domo seiner eigenen Seele, und eine absolute Objektivität oder Gerechtigkeit ist nicht möglich.(Beckmann, Drei Briefe an eine Malerin)