Interne Tagung 2017

Interner Wissensaustausch in Form von Workshops und Vorträgen. Die Theatertexter*innen geben sich gegenseitig Einblicke in ihre Arbeit. Hier das Workshop-Programm:

DO, 20.7.17 10-13 UHR
 BARBARA MESSNER:
GRUNDLAGEN WORKSHOP: AUFTRITTSKOMPETENZ

AUFREGUNG, PUBLIKUM, WIE TRAGE ICH EIGENE TEXTE VOR …
Ein Auftritt beginnt in dem Moment,
wo mindestens eine Person anwesend ist, die ich als wichtig empfinde. Bereits ein Rendezvous ist eine Auftrittssituation
und kann sämtliche Symptome auslösen,
die einem gelungenen Vortrag im Wege stehen:
Nervosität, Lampenfieber, Unsicherheit, trockene Kehle,
aber auch Langeweile oder das Gefühl von Sinnlosigkeit.

Wir entdecken auf spielerische Weise verschiedene Methoden,
um mehr Selbstvertrauen, Gelassenheit in unser Auftreten zu bringen und ein paar Taschenspielertricks für die Zukunft im Ärmel zu haben.
Dem einen helfen Atemübungen, der andere braucht Focus und Visualisierung, der andere muß erst einmal die schlechteste Präsentation seines Lebens gegeben haben, um locker zu werden, dem anderen hilft Struktur, dem nächsten hilft Körpersprache …

Ziel dieses Workshop ist es mit Hilfe von Übungen aus Schauspiel, Atem-, Sprech- und Körpertraining den Teilnehmern ein Spektrum an Grundlagen zu vermitteln, um frei und gestärkt in die nächsten Auftritte zu gehen.

Ab 4 Teilnehmern bis maximal 16

DO, 20.7.17, 14:15-17:15
 RAPHAELA BARDUTZKY: ECRITURE AUTOMATIQUE UND WIE DARAUS THEATER WIRD. FORMEN DER TEXTBEARBEITUNG

Einfach mal drauflos Schreiben ohne lange zu überlegen. Den inneren Kritiker ausschalten und losrennen.
Automatisches Schreiben hat sich v.a. in der theaterpädagogischen Praxis bewährt, um Szenen, Figuren und Geschichten spontan zu erfinden – und führt oft zu überraschenden Ergebnissen. Wir experimentieren im Workshop mit solchen Techniken und spielen anschließend mit verschiedenen Möglichkeiten, die entstandenen Texte zu bearbeiten.

FR, 21.7.17 12-13:30
 REA MAIR 
DISKUSSIONSRUNDE: ZUM POLITISCHEN IM THEATERTEXT

Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki-Theaters, spricht vom „öffentliche[n] Auftrag“, sich als Theater mit politischen Fragestellungen zu beschäftigen. Diejenigen sollen im Theater zu Wort kommen, die bislang auf keiner Bühne standen, und zwar selber und direkt. So erhält das Theater einen neuen politischen Anspruch: Es soll nicht mehr (nur) Kunstraum sein, sondern Ort der Wirklichkeit. Vermeintlich echtes Leben kommt ins Spiel, man sucht das Aktuelle, Relevante, Authentische. Auch geht es um Interventionskunst, besonders durch Akteure wie etwa das Zentrum für politische Schönheit, Peng Collectives, Rimini Protokoll, Bühne für Menschenrechte.

Theater reflektiert nicht mehr nur die Geschehnisse, sondern mischt sich aktiv ein und bietet reale Plattformen eines Zu-Wort-Kommens, das über den Kunsttext hinausreicht. Der Trend neuer künstlerischer Formen scheint dabei, das Politische nicht zu schreiben, sondern zu inszenieren. Welches Potenzial liegt hierin für Theatertexte? Wie lange ist etwas überhaupt aktuell? Wer bestimmt, was für wen relevant ist? Kann Kunst überhaupt jemals authentisch sein? Wo steckt Subjektivität? Und: Wie kann das Politische geschrieben werden, welche Form(en) des Politischen, und in welcher textuellen Form? Welche Rolle also spielt der Text?

In einer Diskussionsrunde wollen wir uns dem Feld des Politischen im Theater und besonders im Theatertext annähern. Dabei gehen wir auf Beispiele von gegenwärtigen Inszenierungen und Interventionen und, wo möglich, auf deren textuelle Grundlagen ein. Theoretisch greife ich auf Hans-Thies Lehmann und auf Kathrin Rögglas Poetikdozentur für Dramatik (2015) zurück.

„Wenn Künstler sich jetzt politisch begreifen, dann heißt das, sich in die Spannung zu begeben zwischen dem geschützten Raum der Bühne und dem, was draußen auf der Straße, auf den Plätzen passiert.“ (Christian Römer, Konferenz „Digitale Bühnen des Extremismus“, 2016)

FREITAG 21.7.17 14:45 – 17:45 BENNO HEISEL: SONGWRITING

Wie schreibe ich einen guten Songtext? Was ist der Unterschied zwischen Songwriting und Lyrik? Soll mein Zuhörer lieber sitzen, stehen oder tanzen?
Wir untersuchen gelungene Beispiele für Songwriting und machen praktische Übungen.

Dauer: drei Stunden

TEILNEHMER: MAXIMAL 15 PERSONEN

SA, 22.7.17 10-13 UHR THERESA SERAPHIN: KOLLEKTIVE STÜCKENTWICKLUNG

Das gemeinsame Erarbeiten eines Theaterabends ist mittlerweile sowohl in Bürgerbühnen und Jugendclubs als auch im professionellen Kontext gängige Praxis. Es wird gemeinsam improvisiert, diskutiert, Material gesammelt und collagiert. Wie aber lässt sich ein solch kollektiver Arbeitsprozess auf die Entstehung eines Textes übertragen? Wie finden Autor*innen und Laien unter einem Thema zusammen? Wie können Prozesse kollektiver Stückentwicklung angeleitet und vermittelt werden? In einem dreistündigen Workshop sollen hierfür Impulse, Anregungen und erste praktische Erfahrungen vermittelt werden.

Gefördert vom Kulturreferat München.

krm

Fähigkeiten

Gepostet am

27/04/2018